PCO – Syndrom

Behandlung von endokrinologischen Erkrankungen in der Diabetes Schwerpunktpraxis in Rellingen

Das polyzystische Ovarsyndrom ist eine der häufigsten endokrinologischen Erkrankungen bei Frauen und umfasst ein weites Symptomspektrum:
Der irreguläre Zyklus (Oligo/ Amenorrhoe) gilt als klinisches Leitsymptom.

Weitere charakteristische Merkmale sind Hyperandrogenismus (männliche Körperbehaarung) sowie Infertilität aufgrund von Ovulationsstörungen, Akne und Prädiabetes/manifester Diabetes. Für unsere Diagnosestellung erfolgt zunächst eine sorgfältige Anamnese und körperliche Untersuchung.

Diagnostik des PCO Syndroms

Zwei der folgenden drei Kriterien müssen erfüllt sein:

  • Oligo-/Anovulation
  • Hyperandrogenismus (klinisch oder biochemisch)
  • polyzistisches Ovar im Ulltraschall

Der endovaginale Ulltraschall bei Ihrer Frauenärztin hat eine höhere Präzision.
Dennoch können wir mit unserem High End ACUSON Redwood Ulltraschallgerät nach der typischen Ovar-Morphologie fahnden:

  • Nachweis von > 20 Follikel oder Ovar-Volumen >10 ml.

Wenn noch nicht gynäkologisch geschehen, führen wir bei klinischem Verdacht eine umfangreiche Labordiagnostik durch:

  • Bestimmung gesamt Testosteron, SHBG und Berechnung des freien Androgenindex.

  • Ggf zur weiteren Differenzierung des Hyperandrogensimus: Bestimmung von DHEAS

  • Bestimmung von Prolaktin und 17-OH-Progesteron, Androstendion

Insulinresistenz und Diabetes mellitus:

Das Risiko für Gestationsdiabetes und Typ-2-Diabetes ist bei PCO-Syndrom dreifach erhöht, sodass wir Ihnen ein entsprechendes Screening anbieten (75 g Glukosebelastungs-Test mit gleichzeitiger Insulinbestimmung im Blut – Nüchtern, 1. Stunde und 2. Stunde).

Eine Insulinresistenz lässt sich bei 75% der schlanken Frauen und 95% der adipösen Frauen mit PCO-Syndrom nachweisen. Eine Gewichtszunahme führt somit auch nahezu unweigerlich zu einer Insulinresistenz. Unser gemeinsames Behandlungsziel liegt daher in einer nachhaltigen Gewichtsreduktion. Unsere frohe Botschaft für Sie:

Schon eine  geringfügige Körpergewichtsreduktion von 5%  führt  wirkungsvoll  zu einer Verbesserung der  Insulinsensitivität, des Hyperandrogenismus und der ovariellen Funktion.

Mit unserer Beratung zur  Umstellung Ihrer Ernährung streben wir eine Kalorienrestriktion um 30 % bzw. um 500–750 kcal/ pro Tag an. Hierbei berücksichtigen wir Ihren individuellen Energieverbrauch, Gewicht und Grad der körperlichen Aktivität und auch Ihren Geschmack/ Vorliebe im Hinblick auf Nahrungsmittel.

Zur unserem umfassenden Diagnose Angebot gehört zudem die Erfassung kardiovaskulärer Risikofaktoren. Hierzu zählen:

  • Übergewicht

  • Sonografische Abklärung einer Fettleber

  • Nikotinkonsum

  • Dyslipdiämie (Fettstoffwechselstörung)

  • Bluthochdruck

  • Bewegungsmangel

  • Übergewicht

Da die Erkankung PCO- Syndrom häufig bei den betroffenen Frauen auch mit psychologischen und psychosexuellen Veränderungen und einer reduzierten Lebensqualität einhergeht, führen wie Screening Fragebögen zur Erfassung von Angststörungen, Depressionen oder Essstörungen durch. Wir bieten Ihnen entsprechende Hilfestellung zur Einleitung weiterführender Maßnahmen.

Off Label use Metformin

Metformin ist für die Behandlung des Androgenexzesses ähnlich effektiv wie orale Kontrazeptiva. Zudem ist die Metformin-Wirksamkeit in der Behandlung der Infertilitat nachgewiesen und es verbessert darüber hinaus das kardiovaskulare Risikoprofil. Da es bei dieser Erkrankung nicht von Ihrer Krankenkasse übernommen wird, erfolgt ein Off label use mit Selbstzahlerleistung.

Quelle: Neue Leitlinie PCOS , Der Frauenarzt 2018, Nr. 12